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römische Ernährung - Obst in der römischen Küche
Früchte wurden vom Pomarius auf dem Markt verkauft.
Ursprünglich sammelte man wilde Früchte. Spuren davon sind in der römischen Küche noch vorhanden.
"Das für einen Obstgarten bestimmte Grundstück soll man vor dem Bepflanzen mit einer Mauer oder einem Zaun umgeben, oder auch mit einem so steilwandigen Graben, dass er nicht nur Tieren, sondern auch Menschen den Übergang verwehrt. Denn wenn öfter Menschenhand die Baumspitzen abbricht oder Tiere sie benagen, können auf die Dauer die jungen Pflanzen nicht an Größe zunehmen. Nützlich ist es, die Bäume nach Arten getrennt zu setzen, damit namentlich nicht diejenigen, die noch schwächer sind, von den stärkeren bedrängt werden; denn sie sind weder an Kraft noch Größe gleich, noch wachsen sie in gleicher Zeit heran. Land, das sich zur Weinkultur eignet, ist auch dem Obstbaum zuträglich. Die Gruben hebe man schon im Jahr vor dem Pflanzen aus, sie werden dann von Sonne und Regen gelockert, und was man einsetzt, wächst schnell an. Will man dagegen im gleichen Jahr die Gruben anlegen und die Bäume pflanzen, so grabe man die Gruben mindestens zwei Monate zuvor und erhitze sie dann durch angezündetes Stroh; je weiter und offener man sie macht, desto üppigere und reichere Ernten wird man erhalten. Die Grube sei einem Clibanus ähnlich, unten weiter als oben, damit die Wurzeln sich besser ausbreiten können und im Winter weniger Kälte, im Sommer weniger Hitze durch die enge Öffnung dringt, ferner, damit auf ansteigendem Gelände die in die Grube geschüttete Erde vom Regen nicht weggespült werden kann. Man pflanze die Bäume in weiten Abständen, damit sie herangewachsen Platz haben, die Zweige auszubreiten. Hat man nämlich zu dicht gepflanzt, so kann man weder darunter etwas säen, noch werden dann die Bäume selbst fruchtbar sein, wenn man nicht auslichtet; es ist daher richtig, zwischen den Reihen vierzig, mindestens aber dreißig Fuß frei zu lassen. Zu Stecklingen wähle man solche, die nicht weniger dick als ein Hackenstiel, gerade, glatt, schlank und ohne Auswüchse sind, mit unbeschädigtem Bast. Diese wachsen gut und schnell an. Man suche die Stecklinge von solchen Bäumen aus, die alljährlich gut und reich tragen, und zwar nehme man sie vom mittleren Teil der Bäume, der der Morgensonne zugewandt ist."
(Columella 5.10.1-7; Übersetzung K.Ahrens)
"Doch wachsen Ölbäume besser vom Stammschnitt, Reben aus Ablegern, und die Myrte von Paphus aus festem Wurzelstock. Aus Setzlingen entstehen auch die harten Haselstauden, die mächtige Esche, die schattige Pappel, von der Herkules seinen Kranz nahm, und die Eichenbäume des Chaonischen Vaters; so entstehen auch die ragende Palme und die Tanne, welch die Wechselfälle der Seefahrt erleben wird. Gepfropft aber wird der raue Erdbeerbaum mit dem Fruchtreis der Walnuss, und unfruchtbare Platanen trugen schon kräftige Apfelbäume; weiß von Kastanienblüten wurde die Buche, die Esche von der Birnblüte, und unter Ulmen zermalmten Schweine schon Eicheln."
(Vergil, Georg.2.65)
"In diesem Monat (November) setzen wir in heißen, trockenen Regionen die Setzlinge des Wildbirnbaums aus, die wir später pfropfen können, ebenso Apfel- Granatapfel-, Quitten-, Zitronen-, Mispel-, Feigen,- Speierling- und Johannisbrotbäume, auch Setzlinge von Wildkirschbäumen, die später gepfropft werden sollen, ebenso Stecklinge von Maulbeer-, Mandel- und Wal-nussbäumen, wenn sie in Saatbeeten gepflanzt werden."
Palladius 12,23 Übersetzung K.Brodensen)
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