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Holz in der römischen Antike

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Holz im Hausbau, dem Mobiliar und der Ausstattung von Küche und Tafel

Holz war in der römischen Antike von grundlegender Bedeutung. Die minimalen Reste zufällig erhaltener antiker Gegenstände aus Holz führen dazu, dass die antiken Kulturen als "Holzzeit" nicht mehr wahrgenommen werden. Man kann die Bedeutung dieses Werkstoffes für die damalige Zeit aber kaum überschätzen: Holz war allgegenwärtig - als Heizmittel und Baustoff ebenso wie für Hauseinrichtung und -ausstattung. Dädalus wurde als erster, mythischer Ur-Schreiner gefeiert, die zuständige Göttin war Minerva.
Holz bleibt nur unter sehr speziellen Umständen erhalten: Es muss stets trocken oder stets feucht gelagert werden. Die Konservierung ist sehr anspruchsvoll und teuer. Unterbleibt sie, verfällt das Objekt schon nach kurzer Zeit völlig. So sind die Funde früher Grabungen allesamt verloren.
Römische Holzreste sind zudem so rudimentär erhalten, dass sie meist im Museumsfundus ihr Dasein fristen. Viele Museen verstehen sich leider immer noch als Kunstausstellungen.
Ein anderes Kapitel sind im Schlick gefundene römische Schiffe. Hier gibt es mehr zu sehen und offenbar eine interessierte Öffentlichkeit.

Der Umgang mit Holz war in der Antike bereits eine sehr alte Kunst. Wie die aktuellen Funde aus Königsaue beweisen, wurden bereits vor 80.000 Jahren Holzspeere in ganz ausgezeichneter Qualität hergestellt.

Werkzeuge für die Holzbearbeitung in der römischen Antike

Die Werkzeuge römischer Zeit waren ausgereift und sehen neuzeitlichen Ausführungen sehr ähnlich.
ascia - Breitbeil, Krummaxt
circinus - Zirkel
cunens - Keil
libella - Wasserwaage
lima - Feile
linea - Richtschnur
mallens, malleolous - Hammer
norma - Lot
perpendiculum - Lineal
regula - Winkeleisen, Schmiege
runcina - Hobel
scalprum - Hohleisen, Beitel
scobina - Raspel
serra - Säge
terebria - Bohrer
tornus - Drehbank
Berufsbezeichnung sind bekannt:
arcularius Schreiner
capsarius Spezialist für Spanbehälter
tornator Drechsler
tonnarius Fassmacher
citrarius kostbare Citrusholztische und weitere Furnierarbeiten
eborarius Elfenbein-, Knochen und feine Holzarbeiten

Der Holzanteil am Baukörper schwankt je nach Bauart. Benötigt ein Marmorpalast nur Dachstuhl, Türen und Fensterläden, gab es auch Bauten in Ständerbauweise sowie Häuser aus reinem Holzbau. Dies hing von der Gegend wie der finanziellen Potenz des Erbauers ab. Während Holz in Ägypten immer knapp war und teuer eingeführt werden musste, waren Häuser mit hohem Holzanteil bei Kelten, Etruskern und frühen Römern Normalität.
Da Bronzetüren nur in Ausnahme-fällen zum Einsatz kamen, kann von einem überragenden Anteil an Holztüren ausgegangen werden. Die geläufigste Bauart war die bis ins 20.Jh. verbreitete Kassettentüre. Ein- und zweiflüglige Türen sowie Falttüren sind anzutreffen.

Holzkohle

Holzkohle wiegt sehr viel weniger als Holz, so z.B. Eiche 46%, Fichte 40%, Ulme 35%, Kastanie 30%. Beim Volumen werden 35 - 45% gespart. Dies hat zur Folge, dass Holzkohle bei Transport und Lagerung frischem Holz weit überlegen war. Dadurch konnten auch noch stadtferne Holzvorkommen wirtschaftlich erschlossen werden. Zugleich wurde die Lagerung der riesigen in der Stadt benötigten Mengen Heizmaterial erleichtert. Diskutiert wird, ob nicht die gesamte Heizung römischer Thermen durch Holzkohle erfolgte. Fehlende Versottungsspuren sprechen dafür. Erhaltene Kohlebecken bezeugen den offenen Einsatz von Holzkohle. Die Kohlenmonoxid-problematik war vor allem bei bescheiden dimensionierten Räumlichkeiten verbreitet. Kaum vorstellen kann man sich die Luftqualität in den antiken Küchen.

Offenbar wurden in Köln und anderen Orten Holz-kohle in großem Stil zur Baugrundvorbereitung eingesetzt. Bis zu 20 cm starke Schichten wurden auf den Grund aufgebracht und anschließend mit einer Planierschicht bedeckt. Im Raum Köln wurde dafür weitgehend Holzkohle aus Buche nachgewiesen.

Korbwaren

Einfache Korbwaren wurden auf vielen Landgütern für den Eigenbedarf gefertigt. So konnte man sich die Kosten für den Zukauf sparen. Auch wenn das Grundmaterial für Flechtwaren nicht unbedingt kostbar genannt werden kann, hatten schöne Flechtwaren dennoch genug Prestige, um in Verbindung mit exotischen Lebensmitteln und gleichwertig mit den teuren Glaswaren auf Malereien dargestellt zu werden. Wie Mosaiken und Malereien aus "gutem Haus" beweisen: Korbwaren waren keineswegs Billigprodukte, derer man sich geschämt hätte.




Wikipedia Holzbearbeitung

Thron Herculaneum

römische Möbel

Werkeuge für Holz

WC Sitz