Smalti - Glassteinchen als Teile im Mosaik sind nichts anderes als Farbglas in Form von Tesserae. Dies war von Anfang an eine höchst luxuriöse Variante antiken Mosaiks. Smalti wurden immer dann eingesetzt, wenn die gewünschte Farbe in Stein nicht zur Verfügung stand. Im Gegensatz zu den Bodenmosaiken wurden Wandmosaiken nicht plangeschliffen. Durch die meist krumme Sichtfläche der Tesserae entstand ein Bild mit lebhaften Reflexen. Smalti waren damals ebenso wie heute typisiert. Antike Smalti sind jedoch farblich weniger homogen und meist weniger brillant als moderne Varianten. Der Einsatz in der Praxis zeigt klare Vorteile antiker Smalti. Die Ergebnisse wirken natürlicher und der Übergang zum farbigen Stein wird unauffällig. Antike Smalti sind an ihrer porösen Struktur leicht zu erkennen.
Gewisse Blau- und Grüntöne werden daher bereits in hochwertigen hellenistischen Mosaiken grundsätzlich in diesem Material ausgeführt. Die Farbpalette konnte so fast beliebig erweitert werden, gleichzeitig wurden auch leuchtende Farben möglich.
Im 1. Jh.v.Chr. leisten sich in den Vesuvstädten die Reichen bereits große, mit Smalti belegte Flächen. Dabei fällt eine Häufung im Außenbereich wie bei Nymphäen auf. Dies könnte situationsbedingt sein, denn gerade dort wurde besonders viel mit Blau- und Grüntönen gearbeitet. Je hochwertiger und vielfarbiger Bildmosaiken gestaltet sind, desto höher der Anteil an Smalti. Die Farben sind dabei in den meisten Fällen so geschickt gewählt, dass das eigentlich ganz andere Material dem Unkundigen nicht auffällt.
Die berühmten spätantiken Goldmosaiken bestehen aus dunkel eingefärbten Smalti mit in Glas eingebettetem feinen Goldblech. San Vitale in Ravenna zeigt exemplarisch, zu welch faszinierenden Ergebnissen man mit dieser Technik kommen kann.