die Werkstatt
Auch wenn die erzeugte Gesamtmenge zeitweise enorme Ausmaße angenommen hat, so besaß die einzelne Werkstatt meist nur bescheidene
Ausmaße und jedes Stück war trotz aller Typisierung ein handwerkliches Einzelstück.
Töpfereien waren meist Familienbetriebe mit einer Anzahl von Gehilfen oder Sklaven. Einzelne Unternehmer sollen darüber hinaus aktiv
gewesen sein und an anderen Orten Filialen gegründet haben.
die Töpferscheibe
Die Formgebung in der Werkstatt erfolgte entweder auf der Töpferscheibe oder es wurde in Form getöpfert. Freihändig geformte Keramik war nur
wenig und dann als sehr einfache Ware in Umlauf.
Bei einem verbreiteten Typ der Töpferscheibe liegt der Schwungkörper weit unterhalb der Arbeit-scheibe; beide sind durch
eine starre Achse miteinander verbunden. Ein Gerüst hält die rotierende Achse unter-halb des Schwungkörpers im Spurlager
und unterhalb des Scheibenkopfes mit dem sog. Halslager fest. Der Schwungkörper wird vom Töpfer mit dem rechten Fuß
angeschoben. Als Schwungkörper wurden alte Mühlsteine nachgewiesen. (Museum Frankfurt)
die Dekoration
Die Werkstatt römischer Keramiker benötigte eine Vielzahl feiner Bearbeitungswerkzeuge. Diese waren oft aus Bein, manchmal aus Bronze.
Der sicher erhebliche Anteil aus Holz ist schwer abzuschätzen.
Für die Erstellung der Matrizen wurden Patrizen benötigt. Dabei handelte es sich meist um keramische Punzen.
Mit oft nur wenigen dieser Stempel konnte in die noch weiche Matrize das gewünschte Muster gedrückt werden.
Je nach Dekorationssystem konnten Anzahl und Komplexität der benötigten Punzen groß sein.
Nicht verwunderlich ist es daher, dass sich an manchen Produktionsstandorten Spezialisten für die Modelherstellung etablierten.
In manchen Werkstätten wurde ein großes Sortiment Modeln gefunden.
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