die Brennöfen
Die meisten Brennöfen römischer Keramikherstellung waren bescheiden dimensioniert und einfach gebaut.
Mit ihnen konnte die einfache lokale Gebrauchsware gebrannt werden, ebenso einfache graue und schwarze Ware.
indirekter Brennvorgang
Wichtig war immer die Entscheidung für oder gegen die Gaszufuhr aus der Feuerung.
Um die begehrte leuchtende rote Keramik zu erhalten, war es nötig, die Rauchgase vom Brenngut getrennt zu halten.
Ein rekonstruierter riesiger Brennofen aus Graufresenque (Millau,F) besaß eine Kapazität je Brennvorgang von 10.000 bis 40.000 Teilen,
die Brenntemperatur erreichte 1050 °C. Die Gase aus der Feuerung wurden über Kamine durch die Brennkammern geführt.
So wurde eine Verunreinigung durch Russ vermieden.
Diese Konstruktion war sehr anspruchsvoll. Das System musste völlig dicht sein, gleichzeitig bedurfte es einer hohen
Effizienz der Heizleistung, da sonst die Brenntemperatur nicht erreicht worden wäre.
Es wird geschätzt, dass im Vergleich zur herkömmlichen Brennmethode dennoch mindestens die doppelte Menge Holz im
Verhältnis zum Brenngut benötigt wurde.
Verbreitung der TS Brennöfen
Im Lauf der Zeit nimmt die Anzahl der Herstellungsorte für terra sigillata zu. Viele der Produktionsstätten arbeiteten jedoch nur vorübergehend.
Der in Lezoux rekonstruierter Brennofen weist eine ganz ähnliche Konstruktion auf, kein Wunder, angeblich siedelten hier ehemaliger Töpfer aus Graufesenque.
Für Rheinzabern wurden ganz ähnliche Brennkammern rekonstruiert.
Die Rekonstruktion einer Anlage im Museum von Alcála de renares für spanische rote Glanztonware zeigt, wie verbreitet das einschlägige Know-How war.
Bei einer defekten Führung der Rauchgase ging die begehrte leuchtende Oberflächenfarbe verloren und verschmauchte.
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