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Keramik aus Rheinzabern

Das römische Tabernae (heute Rheinzabern) entwickelte sich ab 140 n.Chr. zum führenden Keramikzentrum nördlich der Alpen. Hervorragende Tonerde, reiche Vorräte an Holz und Wasser und eine sehr günstige Verkehrssituation am Rheinufer waren die Standortvorteile. Hunderte Töpferbetriebe fertigten im Lauf der Zeit geschätzte 50 Millionen Teile. Die Produktion ging ab 260 n.Chr. zurück und endete ca. 350 n.Chr.

Es überwiegen glatte Formen, nur wenige Formen formgetöpferter Ware sind bekannt, so Drag.37 und Drag.30. Verzierungen in Form von Barbotine und Kerbschnitt sind verbreitet.

Exportiert wurde in viele römische Provinzen von Britannien bis zum Schwarzen Meer. Der im 2. Jh. erfolgreiche Vertrieb an die Donaufront wurde durch den neuen Grenzverlauf ab ca. 260 n.Chr. erschwert. Dies hatte das Aufkommen neuer Fertigungsstätten wie Westerndorf und Pfaffenhofen zur Folge.



glatte Ware Barbotinedekor Kerbschnittdekor Bemalungen formgetöpferte Ware Sonderstücke

Während die terra sigillata Rheinzaberns in keinem Archäologiemuseum an Rhein und Donau fehlt, sind die am Herstellungsort verbliebenen Bestände überschaubar. Das kleine Museum wird vom örtlichen Verein betrieben. Man versucht, die römische Keramikherstellung zu veranschaulichen. Gezeigt werden überwiegend Doubletten aus den reichen Beständen des Historischen Museums der Pfalz in Speyer. Auf eine Dokumentation an dieser Stelle wird daher verzichtet.