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kleinasiatische Keramik
- Einführung

Roter Glanzton wurde bereits um 150 v.Chr. als Eastern Sigillata A bzw. C gefertigt. Formgetöpferte Ware wie Megaraschalen waren ab dem 3. Jh.v.Chr. allgegenwärtig, größere und prächtigere Stücke dieser Technik kamen aus Pergamon. Die Voraussetzungen für die feine italische Ware der Augustuszeit wurden also bereits früh im Osten geschaffen.


Auch wenn viele Details umstritten sind, so ist eine grundlegende Systematik anerkannt.

Eastern Sigillata A (ESA):
Gefäße der Eastern Sigillata A sind gut zu erkennen an ihrem sehr hellen beige-gelblichen Ton. Sie wird in zwei Warengruppen unterteilt, ESA I (Ton cremefarben, Überzug dunkel rot bzw. rot-braun) und II (Ton etwas wärmer/dunkler), wobei diese Einteilung offenbar keine chronologische Relevanz hat; gleiches gilt für Qualitätsmerkmale des stark variierenden Glanztonauftrags.
Die ESA-Werkstätten sind in Nordwestsyrien/Südosttürkei zu lokalisieren, in der Gegend um das antike Antiochia. Ihre Gefäße werden hauptsächlich im östlichen Mittelmeerraum, überwiegend an der Levante-Küste und auf Zypern gefunden. Im westlichen Mittelmeerraum und an den Küsten des Schwarzen Meeres sind sie eher selten. Die Ware lässt sich auf den Zeitraum vom 2. Jh.v.Chr. bis etwa Ende des 2. Jhs.n.Chr. datieren, wobei der Export der Gefäße ab der Mitte des 2. Jhs. stark abnimmt.

Eastern Sigillata B (ESB):
Der Ton des ESB ist orange-braun bis zimtfarben und stark glimmerhaltig, was ihn gut differenzierbar macht. Der hellrote (ESB I) bis kräftig orange (ESB II) Überzug glänzt auffällig seifig oder wächsern. Beide, Ton und Überzug, sind stark porös, letzterer platzt großflächig ab.
Als Fertigungszentrum der Eastern Sigillata B galt aufgrund einer Notiz von Plinius dem Älteren lange Samos, was sich jedoch nicht bestätigen ließ. Heute wird dieses in Tralleis vermutet, was sich auch chemisch verifizieren ließ, etwa 50 km landeinwärts am Mäander gelegen und gleichfalls von Plinius als Töpfereizentrum erwähnt. Die Ware wird in ESB I und II untergliedert, die zeitlich aneinander anschließen: ESB I datiert etwa von der Zeitenwende bis zur Mitte des 1. Jhs. und findet sich selten außerhalb der Ägäis. Beim Übergang zur ESB II etwa im dritten Viertel des 1. Jhs. werden mehrere neue Formen eingeführt - diese Phase ist gut dokumentiert in Korinth. Die Hauptproduktionszeit der ESB II fällt in das letzte Viertel des 1. und in die erste Hälfte des 2. Jhs. Diese durchaus weniger qualitätvollen Gefäße werden nun in den gesamten Mittelmeerraum und bis an die Nordküste des Schwarzen Meeres hin in großer Zahl verhandelt.

Eastern Sigillata C (ESC):
Die Werkstätten der Eastern Sigillata C wurden bereits vor ca. 100 Jahren in Pitane, dem antiken Hafen von Pergamon, dem heutigen Candarli, lokalisiert. Die ESC bzw. Candarli-Ware wird wie die ESB in zwei Fabrikate untergliedert, die zeitlich aneinander anschließen. Produkte des 1. Jhs. sind charakterisiert durch einen fein geschlämmten orangefarbenen Ton und glänzenden orangen bis orange-roten Überzug, der innen dicker aufgetragen ist als außen und der Fuß meist ausgespart. Im 2./3.Jh. sind die Gefäße sehr hart gebrannt, der Ton lila-/rot-braun, der Überzug von ähnlicher ("Schokoladen"-) Farbe. Die Gefäße sind innen dick mit Überzug versehen, außen eher achtlos; hier finden sich auch Spuren der Bearbeitung. Das zur Bestimmung eines ESC-Gefäßes charakteristischste Indiz ist der Einschluss großer Goldglimmerpartikel.
Die Verbreitung der ESC-Gefäße beschränkte sich während des 1. Jhs. auf den Nordbereich der Ägäis - mit wenigen Nachweisen auch im pontischen Raum - etwa ab der Mitte des 2. bis zur Mitte des 3. Jhs. wurde die Eastern Sigillata C zur populärsten Feinware der Ägäis, löste hierin die ESB ab.

Eastern Sigillata D (CS): ab ca. 110 v.Chr.
Zypern

Sagalassos Red Slip Ware (SRSW): augustäisch bis frühes 3. Jh., danach Schwächeperiode. Im 5. und 6. Jh. erneute Produktion.

Glasierte Ware aus Kleinasien kommt aus dem 1.Jh.v.Chr. und dem 1.Jh. n.Chr. Ganz überwiegend handelt es sich um Trinkgefäße, vereinzelt auch Kannen, Schalen, Leuchter und Tintenfässer. Meist wird zweifarbig gearbeitet, wobei das Äußere grün und das Innere honiggelb gehalten ist. Antike Bleiglasuren sind oft instabil und haben die ursprünglich kräftige Farbe verloren.