Nach den Bürgerkriegen kam es zu einem Boom der Produktion hochwertiger keramischer Waren. Bedeutendes Zentrum war Arezzo mit qualitativ exzellenter Ware
aus rotem Glanzton. Auch die Padana brachte innovative Produkte (Acobecher, Sariusschale). Bekannt waren ebenso Pisa und Pozzuoli als wichtige
Fabrikationsorte. Darüber hinaus gab es viele kleinere Produktionen.
Ganz offenkundig bevorzugten in der frühen Kaiserzeit vermögende Haushalte feine und feinste keramische Waren.
Qualitativ sind diese Spitzenstücke später nicht mehr erreicht worden.
Die Blüte italischer Keramikproduktion war nicht von Dauer. Günstigere Ware aus Gallien (Lyon, Graufesenque, Banassac, Lezoux)
und das Aufkommen der Glasproduktion machten den Keramikern Italiens zu schaffen.
Keramische Waren verloren an Prestige. Wichtiger als die Qualität war nun der Preis, und dabei waren die gallischen, später nordafrikanischen
Importe offenbar nicht zu schlagen.
Italische Ware hatte ab dem frühen 2.Jh. nur noch regionale Bedeutung.
Roter Glanzton
Für echte Sigillaten benötigte man sehr speziellen kalkhaltigen Ton. Dieser musste optimal schmelzen, bestens dehnbar und fein strukturiert sein.
Eine aufwändige und langwierige Bereitung war unabdingbar.
Zugleich waren komplizierte Brennöfen nötig, da nur ein indirektes und zugleich hochtemperierendes Brennen zielführend war.
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