Gallische Keramik der Kaiserzeit besitzt eine lange keltische Tradition. Diese wird auch nach der römischen Invasion vielerorts fortgesetzt. Hinzu treten Innovationen aus Italien
wie die Technik roten Glanztons und Bleiglasur, Verarbeitungen wie Formtöpfern und Barbotine.
Das Formenspektrum zeigt neue italische Formen, aber auch keltische Kontinuität. Es entsteht zunehmend eine neue Mischkultur, meist als gallo-römisch bezeichnet.
Das 1.Jh. ist geprägt durch eine große Vielfalt keramischer Produkte überwiegend in feiner Verarbeitung. Ab dem 2. Jh. verfällt die Qualität erzeugter Keramik.
Einerseits steigt der Ausstoß roten Glanztons, der Scherben wird aber dicker, die Formen verlieren an Prägnanz. Im 3. Jh. endet die Technik des Formtöpferns.
Einfache Verzierungen wie Ratterdekor, Stempel und Pinseleien bestimmen das Bild.
Die späte Antike ist durch plumpe, oft rauhwandige Ware gekennzeichnet. Roter Glanzton kommt überwiegend von den Lavoye, Pont-des-Rémes, Avocourt und Les Allieux (Argonnen).
Vermögende Haushalte hatten sich längst für andere Materialien entschieden. Glas
war beliebt und ab dem 1.Jh. erschwinglich, Bronze und Silber hatten immer schon Prestige.
Nicht zu unterschätzen ist auch der Anteil hölzerner Platten und Gefäße.
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