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römischer Schrank armarium - die Schränke in römischen Häusern
Die vermeintliche Armut an Möbeln in der römischen Kaiserzeit ist eine Illusion. Umständebedingt ist freilich so gut wie nichts mehr übrig.
Alle Indizien weisen jedoch auf einen fortgeschrittenen Möbelbau.
Bildwerke und verkohlte Reste aus Herculaneum zeigen Kastenschränke mit meist mehreren Türen in Kassetten-Bauweise. Profile und Proportionen entsprechen
Schranktypen, wie sie noch 1900 in Mitteleuropa geläufig waren. Auffällig sind dabei mehrere Schränke mit faltbaren Türlösungen.
Die Schränke standen stets auf Möbelfüßen, meist ebenso aus Holz, auch Kastenfüße sind bekannt (Herculaneum).
Ergänzend wäre zu bemerken, dass in den Vesuvstädten viele Einbauschränke nachgewiesen wurden. Diese präsentieren sich heute meist als unauffällige tiefe Löcher
im Mauerwerk.
Römische Häuser waren in der Regel wohl weniger mit billigem Tand vollgeräumt, als dies heute verbreitet der Fall ist. Die Stücke, die in
den offiziellen Räumen ausgestellt waren, hatten Prestigecharakter und waren überwiegend auf Tischen plaziert. Schränke werden
daher eher in den Privaträumen verbreitet gewesen sein.
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