opus signinum ist wohl eine Erfindung der Karthager und für Nordafrika bereits vor der römischen Eroberung nachgewiesen. In der späten römischen Republik kam opus signinum zunehmend in Mode. Diese Böden sind in den Vesuvstädten in großer Anzahl vertreten.
Strukturierter römischer Zementboden ist eine Mischung aus verschiedenen Sorten Sand, Tonmehlen, Kalkmörtel und Steinmehl, technisch also ein Zementboden (opus caementitium). Entscheidend für das Aussehen war die Art der Zuschläge. Hierbei standen Tonscherben, sowie mehr oder weniger zugerichtete Marmorwürfel im Vordergrund. Je nach Ausrichtung entstanden regelmäßige oder amorphe Strukturen. Die Oberfläche wurde verdichtet und plan geschliffen, oft auch mit Leinöl oder punischem Wachs eingelassen. Im Idealfall erreichte man die spiegelnde Glätte von poliertem Marmor.
Sogar zerbrochene Töpferwaren wurden verwendet; man fand, dass diese zu Pulver zerstoßen und mit Kalk vermischt eine härtere und haltbarere Masse ergeben als andere Substanzen ähnlicher Natur; es bildet den als Signine bekannten Zement, der so beliebt ist, dass sogar die befestigten Flächen an Gebäuden daraus gefertigt werden. (Plinius d.Ä. Nat.Hist. 35,46)