Die "Erfindung" der antiken Gabel
Auch wenn in der Literatur die "Erfindung" der Gabel stets ins Italien des ausgehenden Mittelalters gelegt wird -
Gabeln kannte schon die Antike. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, stellt die Gabel in ihrer einfachsten
Form doch nur einen modifizierten, zweizinkigen Spieß dar. Die Vorteile gegenüber einem einfachen Spieß liegen
auf der Hand, denn das zu haltende Gut wird am Drehen gehindert und kann so besser geführt werden.
Gabeln in der römischen Kaiserzeit
Gabeln sind erst in der Kaiserzeit greifbar, die frühen Exemplare als zweizinkige Vorlegegabeln z.B. für Fleisch.
Es mag erstaunen, dass man stets auf gerade Formen setzte. Dies ist aus ästhetischer Sicht zwar korrekt, gekröpfte
Modelle ähnlich der heutigen Vorlegegabeln bieten jedoch ein besseres Handling.
Gabel/Löffel-Kombinationen
Die spätantiken Bronzegabeln Norditaliens besitzen viele Designparallen zu den einschlägigen Löffeln.
Manchmal sieht es so aus, als ob beides als Set im Einsatz gewesen wäre, ähnlich einem heutigem Salat-/Vorlegebesteck.
Verbreitung
Gut erhaltene Gabeln der Padana zeigen ausgeprägtes Design mit klarer Typisierung. Zumindest im Norditalien des 3.Jhts.
waren Gabeln dieser Art in bürgerlichen Haushalten offenbar verbreitet.
vierzinkige Gabeln
Besonders interessant sind vierzinkige Gabeln. Hier kann nicht mehr von einer Funktion als Spießwerkzeug ausgegangen werden.
Gleichwohl sind diese Stücke derart selten, dass sie für die Tischkultur keine Bedeutung besitzen.
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