Die Trinkschale (Kylix) ist das bevorzugt abgebildeten Trinkgefäß im attischen Symposion. Die dargestellten Stücke entsprechen der Standardgröße.
Sie werden oft elegant mit dem Fuss auf der Handfläche aufgestützt, können aber auch am Griff gehalten werden,
wenn das Kottabosspiel in Gang ist.
Es gibt zahlreiche Varianten teils zeitgleich, teils in Abfolge. Besonders beliebt war die Fußschale im 6. und 5. Jh.v.Chr.
Verbreitung
Die Trinkschale auf Fuss - Kylix - gehört zu den am häufigsten benutzten Trinkgefäßen der antiken Griechen.
Die wenigen erhaltenen Stücke aus Korinth zeigen, dass diese Variante des Weintrinkens dort kaum Liebhaber besaß.
Sparta: Als Trinkgefäß war im 6.Jh.v.Chr. die Schale auf Fuß die Hauptform. Die Form besitzt Ähnlichkeit mit den Kleinmeisterschalen Ioniens und Attikas. Der Malereistil weist auf korinthische Vorbilder.
Besonders in Athen ware die Trinkschale auf Fuss im 6. und 5. Jh.v.Chr. das Lieblings- und Prestigestück schlechthin. Dutzende Variationen der Form,
unbegrenzte Fantasie bei der Dekoration: Kaum ein Töpfermeister oder Vasenmaler der Zeit hat dieses Thema ausgelassen.
Beliebtheit und Form der Trinkschale auf Fuss steht in engem Zusammenhang mit der attischen Symposiumskultur und symbolisiert diese.
Auch mit großen Fussschalen elegant zu hantieren war der Stolz attischer Symposiasten.
In anderen griechischen Gegenden hatte die Trinkschale keine vergleichbare Bedeutung. So setzte Korinth auf die Kothyle,
Böotien auf die Form des Kantharos, Süditalien auf verschiedene Skyphosvarianten.
Im musealen Kontext dominiert die attische Trinkschale auf Fuss in der Hauptsache durch die Dominanz attischer Keramik
und den schwungvollen Export nach Etrurien, Süditalien wie auch ans Schwarze Meer.
In diesen Gegenden sah man die Trinkschalen wohl eher als Prunkstücke an, kaum aber als unverzichtbaren Teil der Symposiumskultur.
Die Schalen mit Seitengriffen der magna graecia wurden meist ohne Fuß ausgeführt.
Die weiten, oft umgeschlagenen Handhaben besitzen Vorbilder aus Bronze.
Unklar ist, ob und wie aus diesen Schalen getrunken wurde. Eine schlechte Funktionalität in
Handhabung und Degustation spricht dagegen.
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