Die Hydria war das Gefäß zum Wasserholen und -bereithalten.
Als eine Mischung aus Amphore und Kanne besitzt sie drei Henkel. Zwei waagrechte Tragehenkel und einen
senkrechten Gießhenkel. Diese originelle Form wurde bereits im 9./8.Jh.v.Chr. entwickelt.
Mit dem Aufkommen bürgerlicher Andron-Kultur und der Fertigstellung der öffentlichen Wasserleitung Athens
im späten 6.Jh.v.Chr. erlangte die Hydria größere Bedeutung.
Es ist davon auszugehen, dass die aufwändig gestalteten Hydrien der spätarchaischen und klassischen Zeit
nicht zum Wasserholen selbst eingesetzt wurden. Wie die verwendeten Sujets der Dekoration zeigen, stellte man
damit lediglich das für das Symposion benötigte Wasser bereit.
Im 5.Jh.v.Chr. wurde die Hydriaform zunehmend im Bereich der Grabkeramik genutzt. Der Grund für diese Entwicklung
ist unklar, da die Form der Amphore eigentlich geeigneter gewesen wäre. Die Verwendung als Urne für den Leichenbrand wird
im 4.Jh.v.Chr. zur Hauptsache. Alle späten Varianten wie die Hadra-Hydria sind in diesem Kontext zu sehen.
Die Hydriaform wird im fortgeschrittenen 3.Jh.v.Chr. aufgegeben.
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