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germanische Häuser

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die Häuser der Germanen

Germanische Siedlungen kamen über ein bescheidenes Dorfformat nicht hinaus. Das ergaben Ausgrabungen von Siedlungen und Bestattungsplätzen. Die sogenannten Haufendörfer waren nicht das Ergebnis planvoller Dorfgründung, sondern entwickelten sich organisch und je nach Bedarf. Verteidigungsanlagen waren kaum möglich, Zäune zwischen den Anwesen und am Dorfrand scheinen üblich gewesen zu sein.
Steinbauweise war den Germanen nicht geläufig.
So mussten Archäologen die Rekonstruktionen von Häusern auf die gut nachweisbaren Pfostenlöcher und Feuerstellen aufbauen. Es ergaben sich dabei überwiegend dreischiffige Langhäuser mit bis zu 8 Metern Breite und einer vielfachen Länge von bis zu 60 Metern. Eine Feuerstelle lag zentral im vorderen Teil des Hauses. In vielen Fällen soll diese eingetieft gewesen sein. Ungeklärt ist der Umgang mit Rauchgasen und Feinstaub. Reste von Kaminen sind nicht bekannt. Um eine Dachluke ist man wohl nicht vorbei gekommen.
Zwischen Wohn- und Stallbereich ist oft eine Trennung erkennbar.
Die niedrigen, langen Seitenwände füllte man zwischen den Holzpfosten mit Flechtwerk und Lehm. Fenster sind nicht bekannt geworden. Der Boden bestand aus gestampfter Erde, oder Lehm. Auflagen aus Holzplanken werden diskutiert. Einen Großteil der Fläche bildete das Dach. Dieses soll vielfach mit Stroh eingedeckt gewesen sein, nicht auszuschließen sind vereinzelt Holz- oder Rindenschindeln, keinesfalls aber Dachziegel.


In Chemnitz ist eine Werkstatt in Blockbauweise als Model gezeigt. Auch mit holzverplankten Wänden muss gerechnet werden. Manche Häuser eher kleiner Formate waren eingetieft - sogenannte Grubenhäuser.





die Eisenerzeugung

Eine germanische Eisenproduktion ist erst ab dem 4.Jh.v.Chr. nachgewiesen. Man geht jedoch von einem früheren Zeitpunkt aus. Datiert sind Rennöfen bei Zossen auf das 4./3.Jh.v.Chr. In der römischen Kaiserzeit kam der Herstellung von Eisen ein große Bedeutung zu. Alle wichtigen Gerätschaften wie Waffen und Werkzeuge waren aus Eisen. Dieses gewann man aus dem vielerorts vorkommenden Raseneisenstein.

Eisenverhüttung bei den Hermanduren -
Rennfeueröfen von Gera-Tinz
Die ergrabenen Öfen wiesen unterschiedliche Bauart auf:
- Öfen mit eingetieftem Herd (max. 40cm tief) und frei stehender Schacht, aus Lehm errichtet, nur Teile der Ofenherde erhalten. - Mehr eingetiefte Öfen mit freistehender Ofenbrust und Gicht, meist am Rand einer Arbeitsgrube stehend. Die Gesamthöhe der Öfen lag zwischen 70 und 95 cm, die lichte Weite der Herde zwischen 32 und 40 cm, sie erweiterte sich in Höhe der Öffnung bis auf 45 cm. Die Öffnung (Gicht) maß im Durchmesser 15 - 20 cm. Die Wandung der Öfen bildete eine 8 bis 15 cm starke Lehmaus-schmierung. Die Füllung der Öfen mit Eisenerz und Holzkohle erfolgte durch die Gicht. Die rechteckigen Öffnungen von ca 24 x 20 cm in der mittleren Frontseite hatten in Gera-Tinz drei Funktionen: - Einsatz der Düse und des Blasbalges
- Entnahme der Luppe
- Entnahme der Schlacke, denn in den Herden der Öfen von Gera-Tinz fanden sich kleine Schlackenklötze - wie sonst üblich -, das spricht für die mehrmalige Nutzung der Rennfeueröfen.